RICHARD SERRA

Richard Serra (*1939 in San Francisco) studierte Bildende Kunst an der Yale University in New Haven. Auf seine erste Einzelausstellung 1969 bei Leo Castelli in New York folgten weltweit zahlreiche Skulpturenausstellungen, Landschaftsprojekte und ortsspezifische Installationen. Seine Werke finden sich in vielen bedeutenden Museen. Er nahm u. a. an der documenta in Kassel und der Biennale in Venedig teil. Ein Höhepunkt war die Retrospektive im New Yorker Museum of Modern Art 2007. Serra lebt in New York.

An den Grenzen des Machbaren

»Im Grunde möchte ich Skulpturen machen, die für eine neue Art von Erfahrung stehen, die Möglichkeiten von Skulptur eröffnen, die es so bislang nicht gab.« ⸺ Richard Serra

Richard Serra gehört mit seinen provokativen und innovativen Arbeiten zu den herausragenden Bildhauern der Gegenwart. Mit seinen Rahmen sprengenden Großplastiken hat er die zeitgenössische Bildhauerei revolutioniert. 

In seinem Frühwerk experimentierte er, wie die Minimalisten seiner Generation, zunächst mit industriellen Werkstoffen wie Gummi und Blei. Ende der 1960er-Jahre begann er eine eigene Werkgrammatik zu entwickeln, die auf formaler Reduktion, dem aktiven Bezug zum Raum und dem zentralen Thema Schwerkraft und Gleichgewicht basiert. Er begann mit Cortenstahl zu arbeiten, dessen Oberfläche rostet, und seine Skulpturen wurden begehbar. Die Größe seiner Arbeiten hat etwas mit ihrem Verhältnis zum Menschen zu tun. Es gehe nicht in erster Linie um die Form der Skulptur, sagt Serra, sondern um den Betrachter. »Es ist seine Subjektivität gegenüber der Skulptur, auf die es mir ankommt.« Der Betrachter wechselt die Perspektive und damit verändert sich seine Wahrnehmung. Seine Bewegungen sind Bestandteil der Skulptur. Der Faktor Zeit spielte eine entscheidende Rolle. Die Frage, wie sich Körper zu sie umgebenden und durch sie gebildeten Räumen verhalten, interessiert Serra ebenso wie die Begriffe »Innen« und »Außen« oder »gefüllter« und »leerer« Raum. Über den Betrachter hinaus treten die ortsbezogenen Werke vor allem auch mit der architektonischen, städtebaulichen oder landschaftlichen Umgebung in Beziehung.

Bekannt wurde Serra mit Arbeiten wie seinem Beitrag Terminal zur documenta 1977, einer Gruppierung aus geometrischen Elementen, die sich als eigenes Environment in der (urbanen) Landschaft absetzen. Bei seiner Serie Torqued Ellipses (1996 – 1999), die aus massiven Kurven und Rundungen besteht, arbeitete Serra bei der Herstellung allein aufgrund der Größendimension und Formgebung an der Grenze des Machbaren. Einen weiteren Höhepunkt seines Schaffens stellt die raumgreifende Installation The Matter of Time (2005) für das Guggenheim Museum Bilbao dar, die aus sieben monumentalen Stahlskulpturen besteht. Für die Monumenta 2008 im Grand Palais in Paris fertigte er die Installation Promenade.

Immer wieder führten Serras Monumentalplastiken zu kontroversen Diskussionen. So ließ die Stadtverwaltung von New York 1989 das Objekt Tilted Arc nach Protesten wieder abreißen. 1998 zog Serra seinen bereits angenommenen Entwurf für das geplante Holocaustdenkmal in Berlin nach Streitigkeiten zurück.

Bereits Anfang der 1960er-Jahre begann Serra, sich mit den damals in der Kunst noch neuen Medien Film und Video zu befassen. Raum, Zeit und Perspektive, Skulptur und Material fesselten auch hier sein Interesse. Seit seiner Studienzeit zeichnet der Bildhauer und mit Beginn der 1970er-Jahre trat auch die Druckgrafik als Ausdrucksmittel hinzu. Hier wie dort lotet Serra die Bezüge von Form und Fläche, Masse und Gewicht auf grundlegende Weisin Beziehung.

Bekannt wurde Serra mit Arbeiten wie seinem Beitrag Terminal zur documenta 1977, einer Gruppierung aus geometrischen Elementen, die sich als eigenes Environment in der (urbanen) Landschaft absetzen. Bei seiner Serie Torqued Ellipses (1996 – 1999), die aus massiven Kurven und Rundungen besteht, arbeitete Serra bei der Herstellung allein aufgrund der Größendimension und Formgebung an der Grenze des Machbaren. Einen weiteren Höhepunkt seines Schaffens stellt die raumgreifende Installation The Matter of Time (2005) für das Guggenheim Museum Bilbao dar, die aus sieben monumentalen Stahlskulpturen besteht. Für die Monumenta 2008 im Grand Palais in Paris fertigte er die Installation Promenade.

Immer wieder führten Serras Monumentalplastiken zu kontroversen Diskussionen. So ließ die Stadtverwaltung von New York 1989 das Objekt Tilted Arc nach Protesten wieder abreißen. 1998 zog Serra seinen bereits angenommenen Entwurf für das geplante Holocaustdenkmal in Berlin nach Streitigkeiten zurück.

Bereits Anfang der 1960er-Jahre begann Serra, sich mit den damals in der Kunst noch neuen Medien Film und Video zu befassen. Raum, Zeit und Perspektive, Skulptur und Material fesselten auch hier sein Interesse. Seit seiner Studienzeit zeichnet der Bildhauer und mit Beginn der 1970er-Jahre trat auch die Druckgrafik als Ausdrucksmittel hinzu. Hier wie dort lotet Serra die Bezüge von Form und Fläche, Masse und Gewicht auf grundlegende Weise aus und ringt dem Material und der jeweiligen Technik scheinbar Unmögliches ab.

veröffentlicht am 10.5.2011 – Monika Wolz
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Veröffentlicht am: 10.05.2011