JEFF WALL IN DER FONDATION BEYELER

Jeff Wall hat seit den späten 1970er-Jahren maßgeblich zur Etablierung der Fotografie als eigenständigem Bildmedium innerhalb der zeitgenössischen Kunst beigetragen. Die Fondation Beyeler widmet dem international renommierten Künstler nun eine umfangreiche Einzelausstellung, die in enger Zusammenarbeit mit ihm realisiert wurde. 

Jeff Wall, Morning Cleaning, Mies van der Rohe Foundation, Barcelona, 1999 Transparency in lightbox 187.0 x 356.0 cm © Jeff Wall

Der 1946 in Vancouver geborene Künstler gilt als Begründer der »inszenierten« Fotografie: Seine Motive wirken zunächst wie Momentaufnahmen, doch bei seinen zumeist großformatigen, aus einer Vielzahl von Einzelaufnahmen vielschichtig und subtil komponierten Fotografien handelt es sich vorwiegend um vollständig konstruierte Bildwelten. Oftmals von Alltagsszenen inspiriert, oder durch Vorbilder aus der Kunstgeschichte angeregt, verbindet seine Fotografie Elemente der Malerei, des Kinos und der Literatur – eine Vorgehensweise, die er selbst als »cinematografisch« bezeichnet. In oft wie Film-Stils wirkenden Aufnahmen, reinszeniert er in einem aufwändigen Prozess fiktive Realitäten, Erinnerungen an Erlebtes und Gesehenes.
Wall arbeitet nicht in Serie, jedes seiner Bilder ist eine einzigartige Komposition, die Bildfindung kann Jahre in Anspruch nehmen. Seit Mitte der 1990er-Jahre hat er sein Repertoire erweitert und arbeitet mit schwarz-weiß Abzügen sowie seit mehr als 15 Jahren auch mit farbigen Fotodrucken.
Unter den 55 Werken in der großangelegten Einzelausstellung in der Fondation Beyeler versammelten Werken finden sich sowohl Walls ikonische Großbilddiapositive in Leuchtkästen aus der Zeit seiner künstlerischen Anfänge, als auch schwarz-weiß Fotografien und farbige Fotodrucke. So lassen sich in jedem der elf Ausstellungsräume vielfältige inhaltliche und formale Bezüge zwischen älteren und neueren Werken herstellen. Zudem werden in der Fondation Beyeler mehrere neue Arbeiten erstmals überhaupt öffentlich zu sehen sein.

Für den umfassenden Katalog zur Ausstellung hat der Künstler selbst Texte verfasst, die einen einzigartigen Einblick in sein Arbeiten und seine konzeptionellen Überlegungen geben.

Jeff Wall | Hatje Cantz Verlag
Anlässlich der Eröffnung der Ausstellung, die vom 28. Januar bis 21. April 2024 in der Fondation Beyeler zu sehen sein wird, spricht der kanadische Künstler persönlich vor Ort über sein aktuelles Schaffen und die Konzeption der umfassenden Ausstellung.


28. Januar 2024 | 14–15 Uhr

Vortrag von Jeff Wall
anlässlich der Eröffnung seiner Ausstellung in der Fondation Beyeler

Fondation Beyeler
Baselstr. 101
4125 Riehen
Schweiz

 Jeff Wall, The Thinker, 1986, Transparency in lightbox, 211.0 x 229.0 cm © Jeff Wall

 

Am 30. Januar 2024 hält Wall darüber hinaus im Rahmen der Schenkung von Galerist Jörg Johnen an das Lenbachhaus und der Ausstellung Fragment of an Infinite Discourse, einen Vortrag. Durch die Schenkung wurden Werke von Wall in der Sammlung des Lenbachhauses um sein Werk Just Washed aus dem Jahr 1997 ergänzt. Im Vortrag wird Jeff Wall über seine Zeit mit Jörg Johnen als Galerist berichten und Einblicke in seine gegenwärtigen künstlerischen Überlegungen geben.

30. Januar 2024 | 19–21 Uhr

Vortrag von Jeff Wall
anlässlich der Schenkung seines Werks Just Washed, 1997

Lenbachhaus München
Luisenstr. 33
80333 München

In unserer Interviewsektion finden Sie einen Auszug aus dem Gespräch zwischen Jeff Wall und Kurator Martin Schwander.

Bildcredits: Jeff Wall, Milk, 1984, Transparency in lightbox, 187.0 x 229.0 cm, collectionFRAC Champagne-Ardenne, Reims © Jeff Wall // Jeff Wall, Morning Cleaning, Mies van der Rohe Foundation, Barcelona,1999, Transparency in lightbox, 187.0 x 356.0 cm © Jeff Wall // Jeff Wall, The Thinker, 1986, Transparency in lightbox, 211.0 x 229.0 cm © Jeff Wall

Veröffentlicht am: 23.01.2024