Schätzungen zufolge sind durch Klimawandel, illegalen Handel und den Verlust von Lebensräumen aufgrund intensiver Landwirtschaft und Urbanisierung eine von acht Vogelarten vom Aussterben bedroht. Dem setzen Sean Scully und Kelly Grovier berührende Duette aus Gedichten und Zeichnungen entgegen. Ein jedes ist der individuellen Schönheit einer einzelnen Vogelart gewidmet. Scullys Bildsprache, zugleich bedächtig und voller Emphase, geometrisch und frei fließend, fängt das Wesen der gefiederten Geschöpfe ein. Diese erste Serie von iPhone-Zeichnungen zeigt Scullys unverwechselbaren Stil, doch offenbart zugleich eine neue Intimität, Verspieltheit und Beschwingtheit von Gesten, Farben und Formen. Gemeinsam wecken Grovier und Scully ein Gefühl von Verlust, aus dem Empathie erwächst: »Hoffnung ist«, wie Emily Dickinson schrieb, »das Ding mit Federn, das in der Seele sich niederlässt.«

SEAN SCULLY (*1945, Dublin) ist einer der bekanntesten Künstler seiner Generation. Neben zahlreichen Ausstellungen weltweit wurde er mit wichtigen Preisen wie dem Guggenheim Fellowship und Harckness Fellowship geehrt.