Philipp Zitzlsperger Das Design-Dilemma zwischen Kunst und Problemlösung
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Philipp Zitzlsperger
Das Design-Dilemma gründet auf der Trennungsgeschichte von Design und Kunst seit dem Spätmittelalter. Es beschreibt den Wandel des Designs von einer Kunst- zur Problemlösungsdisziplin. Diese große Divergenz wird einerseits begleitet von Mythen, die Gegensätze von freier Kunst und unfreiem Design, von Aura und Auraverlust oder von Distanz und Berührung konstruieren. Andererseits haben die Avantgarden die Einheit von Kunst und Design vielfach beschworen, die auch Museen oder Marketing heute wieder aufgreifen. Um das Irrlichtern des Designs zwischen Kunst und Nicht-Kunst besser zu verstehen, wird nun erstmals seine 600-jährige Ideengeschichte in den Bereichen der Kunst- und Industriegeschichte sowie der Philosophie des Pragmatismus seit etwa 1900 nachgezeichnet. Besondere Beachtung finden die Ursprungsideen und ihre Überformung durch Technizismus, Kapitalismus, Funktionalismus oder Darwinismus. Sie führen in das Design-Dilemma, das die „Haltung“ seiner Akteure prägt.
Das Design-Dilemma gründet auf der Trennungsgeschichte von Design und Kunst seit dem Spätmittelalter. Es beschreibt den Wandel des Designs von einer Kunst- zur Problemlösungsdisziplin. Diese große Divergenz wird einerseits begleitet von Mythen, die Gegensätze von freier Kunst und unfreiem Design, von Aura und Auraverlust oder von Distanz und Berührung konstruieren. Andererseits haben die Avantgarden die Einheit von Kunst und Design vielfach beschworen, die auch Museen oder Marketing heute wieder aufgreifen. Um das Irrlichtern des Designs zwischen Kunst und Nicht-Kunst besser zu verstehen, wird nun erstmals seine 600-jährige Ideengeschichte in den Bereichen der Kunst- und Industriegeschichte sowie der Philosophie des Pragmatismus seit etwa 1900 nachgezeichnet. Besondere Beachtung finden die Ursprungsideen und ihre Überformung durch Technizismus, Kapitalismus, Funktionalismus oder Darwinismus. Sie führen in das Design-Dilemma, das die „Haltung“ seiner Akteure prägt.
Nicht erst seit Arts and Crafts ist das Verhältnis zwischen Kunst und Design Gegenstand kontroverser Diskussio-nen. Das Verhältnis beider Gattungen kann auf eine lange Geschichte unterschiedlicher Positionsbestimmungen, Annäherungen und erneuter Differenzierungen zurück-blicken. Ein Perspektivwechsel ist also dringend geboten. Zitzelspergers Argumentation ist dabei eine historische, die den Berührungs- und Abstoßungspunkten von Kunst und Design seit der Renaissance nachspürt. Den entschei-denden Einschnitt verortet Zitzlsperger gegen Ende des 19. Jahrhunderts und in einer Engführung des Designs mit der neu entstandenen Philosophie des amerikanischen Pragmatismus. Abseits von Ontologie und Produktions-ästhetik eröffnet sich hier ein neuer Horizont, der sich auf die dem Design zugrundeliegende Intentionalität sowie deren praktische Realisierung hin öffnet.