Créolité and Creolization
Pressedownload
Der Pressedownload darf nur im Zusammenhang mit einer Buchbesprechung verwendet werden. Für die Illustration einer Buchbesprechung können nur bis zu drei Bilder genutzt werden. Für andere Textformate und Nutzungszwecke (wissenschaftliche Vorträge, Werbung oder ähnliches) bitten wir Sie, vorab mit uns in Kontakt zu treten, um mögliche Fragen zu Honorarkosten, Nutzungsund Urheberrechten zu klären. Die bereitgestellten Bilddaten dürfen nicht manipuliert, beschnitten oder zweckentfremdet verwendet werden. Die Pressebilder dürfen nur mit dem vollständigen Bildtitel, dem Namen des Künstlers und/oder Urhebers sowie mit dem Hinweis auf den Hatje Cantz Verlag veröffentlicht werden. Bitte beachten Sie außerdem im Einzelfall die Reproduktionsbedingungen der VG Bild-Kunst Bonn bzw. der internationalen Verwertungsgesellschaften für Bildende Kunst.
Créolité and Creolization
Immer rascher und weiter um sich greifende Prozesse des kulturellen Synkretismus haben weltweit neue Konfigurationen der Identität hervorgebracht. Hierauf reagierten Theorien der Hybridität, "métissage" und des Kosmopolitismus, die entwickelt und zur Anwendung gebracht wurden, um die polyzentrischen und polysemischen Aspekte einer neuen politischen Philosophie des Anderen zu erfassen. Unter dem Druck des vielgestaltigen lokalen Widerstands bieten diese Konzepte jedoch kein adäquates Gerüst mehr, um die zentralen Themen der Differenz und die Asymmetrie zeitgenössischer Kulturen zu artikulieren. Die literarische Bewegung der "Créolité", die in den späten achtziger Jahren in der französischsprachigen Karibik ihren Ausgang nahm, setzte sich mit dem historisch entstandenen "Chaos" auseinander, um nationale kreolische Identitäten zu beleben. Der darauf aufbauende Prozess der Kreolisierung reicht, als Hypothese der kulturellen Produktion, weit über die Plantagenkulturen der Karibik hinaus, im Hinblick auf ein nicht-totalitäres Bewusstsein einer bewahrten Diversität, deren umkämpftes Terrain in der Sprache, Identität, Politik, Religion und Kultur liegt. Jenseits der tief verwurzelten postkolonialen und imperialistischen Erzählungen von Herrschaft und Widerstand, Zentrum und Peripherie, analysiert die Kreolisierung als Theorie kreativer Unordnung aktive urbane Kontakt- und Konfliktzonen in beständigem Wechsel. Sie unterstreicht die Notwendigkeit einer Partikularisierung, die in die soziopolitische und soziolinguistische Geschichte eine kreolische Dynamik einführt und so die Territorien von Kunst, Architektur, Tanz, Film, Musik, Poesie, Kochkunst, oraler Literatur, Magie und Karneval neu formuliert.