Duane Hanson Housewife

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Autor*in: Dr. Christine Breyhan Deutsch April 2000, 68 Seiten, 27 Abb. Broschur 201mm x 155mm
ISBN: 978-3-7757-9014-7

Die Skulpturen Duane Hansons sind das Gegenteil idealistischer Entwürfe: Sie sind nach lebenden Modellen geformt, in Polyesterharz, Fiberglas oder Bronze gegossen und schließlich minutiös, ja detailversessen dem Vorbild nachempfunden. Die abgeformten Gestalten könnten ähnlicher nicht sein, doch entlarvt der zunächst irritierte Blick des Betrachters die Gesichtsfarbe schnell als Farbauftrag, den Körper als Kunststoffattrappe. Duane Hansons »Housewife« von 1970, zu sehen im Neuen Museum Weserburg in Bremen, ist ein typisches Beispiel jener Simultaneität von Wirklichkeit und Künstlichkeit. Angetan mit verschmutztem Kittel und abgetragenen Plüschhausschuhen, Trockenhaube und Lockenwicklern, konterkariert die Skulptur das Bild der adretten, emsigen Hausfrau: ein amerikanisches Anti- Playmate. Hansons Thema ist der Vereinzelte, der aus der Gesellschaft Ausgestoßene; die kleinen Schrecknisse und Katastrophen der Wirklichkeit benutzt er als Steinbruch für seine theatralischen Einfälle. Das Ergebnis sind Gegenwelten sozialer Desintegration zur brillant leuchtenden Welt der Reklame. Am Beispiel von »Housewife« erläutert Christine Breyhan kenntnisreich die künstlerischen Strategien Duane Hansons. Zum Künstler: Duane Hanson (Alexandria, Minnesota 1925-1996 Florida). Studium an der Cranbrook Academy of Art; University of Washington, Seattle. Zahlreiche Ausstellungen, darunter 1972 Teilnahme an der documenta 5 in Kassel.