Mounira Al Solh ist für die 60. Venedig Biennale eingeladen, im libanesischen Pavillon eine Brücke zwischen Mythos und Realität zu schlagen. Ihre Installation A Dance with her Myth handelt von der Entführung der phönizischen Prinzessin Europa durch Zeus, den Gott, der die Gestalt eines weißen Stiers zur Tarnung annahm. Dieser antike Mythos wird von der Künstlerin aus zeitgenössischer Perspektive neu verhandelt. Sie zeigt die Probleme und Herausforderungen, denen Frauen heute ausgesetzt sind. Der Katalog umfasst mehrere Texte zum Verständnis der monumentalen, aus 41 Teilen bestehenden Installation.

Mounira Al Solh (* 1978, Beirut) ist eine multidisziplinäre Künstlerin, die mit Malerei und Zeichnung, Text, Stickerei, Tonaufnahmen, Skulpturen, Video und performativ arbeitet. Al Solh wuchs während des libanesischen Bürgerkriegs auf. Mit ihren Werken legt sie Zeugnis ab von den Auswirkungen des Konflikts und der Vertreibung in der Region. Sie beschäftigt sich mit aktuellen sozialen und feministischen Kämpfen, wobei ihr Werk gleichzeitig politisch und poetisch eskapistisch ist. Sie lebt und arbeitet im Libanon und den Niederlanden.