WORLD PRESS PHOTO YEARBOOK 2024

Unabhängiger Fotojournalismus und Dokumentarfotografie sind unverzichtbare Instrumente der politischen Bildung für eine demokratische Gesellschaft und ein wesentlicher Bestandteil der öffentlichen Meinungsbildung – gerade in unserer sogenannten »postfaktischen« Zeit. In Anerkennung dessen verleiht die World Press Photo Foundation mit Sitz in Amsterdam seit mehr als sechs Jahrzehnten den World Press Photo Award für das beste Foto, die beste Geschichte und das beste Langzeitprojekt des Jahres.

Heute gab die Organisation die vier Hauptpreisträger des World Press Photo Contest 2024 bekannt - das World Press Photo of the Year, die World Press Photo Story of the Year, den World Press Photo Long-Term Project Award und den World Press Photo Open Format Award. Die Gewinnerbilder in den verschiedenen Kategorien erzählen mutige Geschichten und bieten wertvolle Einblicke in den Zustand der heutigen Welt.

Wir sind stolz darauf, das World Press Photo Yearbook 2024 in deutscher, englischer und französischer Sprache zu veröffentlichen. Mit Arbeiten von 33 internationalen  Fotograf*innen präsentiert das Jahrbuch Beispiele des besten und wichtigsten Fotojournalismus und die Dokumentarfotografie aus aller Welt. Sie finden darin erschütternde Geschichten von Entbehrungen, Verzweiflung, Krieg und Verlust, aber auch von Durchhaltevermögen, Mut, Liebe, Familie und von Träumen. Ausgewählt aus über 61.000 Beiträgen von 3.851 Fotograf*innen aus 130 Ländern, laden diese visuell beeindruckenden Werke dazu ein, sich jenseits des alltäglichen Nachrichtenkreislaufs mit den bekannten und auch vernachlässigten Geschichten zu beschäftigen. 

Das diesjährige Siegerfoto und damit das Titelbild des Jahrbuchs ist »A Palestinian Woman Embraces the Body of Her Niece«  [Eine palästinensische Frau umarmt den Körper ihrer Nichte] von Mohammed Salem aus Palästina für die Nachrichtenagentur Reuters.

 A Palestinian Woman Embraces the Body of Her Niece © Mohammed Salem, Palestine, Reuters

Der Fotograf beschreibt dieses Foto, das nur wenige Tage nach der Geburt seines eigenen Kindes aufgenommen wurde, als einen »kraftvollen und traurigen Moment, der das allgemeine Gefühl dessen, was im Gazastreifen geschah, auf den Punkt brachte«. Es zeigt Inas Abu Maamar (36), die den Körper ihrer Nichte Saly (5) in den Armen hält, die zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester beim Einschlag einer israelischen Rakete in ihrem Haus in Khan Younis, Gaza, getötet wurde. Die Jury kommentierte, dass das Bild mit Sorgfalt und Respekt komponiert wurde und den metaphorischen und zugleich buchstäblichen Einblick eines unvorstellbaren Verlusts bietet.

Die Publikation wurde vom Fotobuchdesigner Sybren Kuiper gestaltet. Neben den prämierten Arbeiten enthält das Buch auch Juryberichte und Essays, die einen tieferen Blick in den jeweiligen Kontext der Bilder ermöglichen.

Das Jahrbuch erscheint am 30. April 2024.

 

18. April 2024

 

Veröffentlicht am: 18.04.2024