Im Reich der Phantome Photographie des Unsichtbaren
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Im Reich der Phantome
Dass eine fotografische Platte mehr registrieren könne als das menschliche Auge, daran glaubte man schon kurz nach der Entdeckung der Fotografie. Mit den Röntgenstrahlen und dem Radiogramm wurde diese Vermutung zur Wirklichkeit und zugleich zum Anlass neuer Spekulationen von heute vergessenen Pionieren der Fluidalfotografie wie Louis Darget, Hippolyte Baraduc und anderen. Die künstlerische Avantgarde des 20. Jahrhunderts - allen voran Anton Giulio Bragaglia, dann Christian Schad, Man Ray, El Lissitzky, Coburn und Moholy-Nagy - reklamierte sehr bald für sich, was in wissenschaftlicher, spiritistischer und mediumistischer Absicht entstanden war. Ihr Sinn für das Groteske, Traumhafte und Absurde, Humoreske und Visionäre eröffnete neue Horizonte der Fotografie und des Fotogramms. Alle diese Verfechter des Substanzlosen eint - und dies ist in diesem Buch sehr eindrucksvoll veranschaulicht - die unfreiwillige, aber schon bald absichtsvoll eingesetzte Komik und die Ironie. Aktualität erhält das Geisterfoto der Jahrhundertwende aber nicht nur als ästhetische Imagination, sondern gerade beim Nachdenken über die allen Manipulationen offen stehenden Fotoreportagen der Massenmedien. Die Abrufbarkeit der Geister ist heute quasi unbeschränkt.